Matschie: Der PISA-Schock war ein notwendiges Alarmsignal

Veröffentlicht am 05.12.2006 in Allgemein

Anlässlich des fünften Jahrestages der Veröffentlichung der erstenPISA-Studie erklärt der Vorsitzende der Thüringer SPD, Christoph Matschie, der das Forums Bildung in der SPD leitet:

Der so genannte PISA-Schock vor fünf Jahren war für Deutschland ein notwendiges Alarmsignal. Seitdem hat die Bildungspolitik enorm an Bedeutung gewonnen und die Erkenntnis hat sich durchgesetzt, dass
unser Bildungssystem dringend zukunftsfest gemacht werden muss. Die SPD hat den Schwung genutzt und wichtige Reformen durchgesetzt. So haben wir mit dem Vier-Milliarden-Programm der Bundesregierung begonnen, Ganztagsschulen flächendeckend einzuführen.

Leider haben die Ergebnisse der jüngsten PISA-Untersuchungen gezeigt,
dass in Deutschland der Bildungserfolg immer noch eng mit der sozialen und ethnischen Herkunft verknüpft ist. Diesen Zusammenhang aufzubrechen und Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem herzustellen, ist die größte Herausforderung für die Bildungspolitik.
Um dies zu erreichen, muss Bildung früher ansetzen. Deshalb brauchen wir einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab dem ersten Geburtstag. Die SPD hat erfolgreich die Abschaffung des Schulgeldes
erkämpft. Jetzt muss es uns darum gehen, den Eingang ins Bildungssystem - nämlich den Besuch einer Kindertagesstätte - schrittweise gebührenfrei zu gestalten. In unseren Schulen sollen Kinder länger gemeinsam lernen. Dies muss mit einer besseren individuellen Förderung verbunden werden. Denn ein Ergebnis der PISA-Studie ist auch, dass Bildungssysteme in Ländern, in denen die Kinder nicht so früh auf unterschiedliche Schularten aufgeteilt werden wie bei uns, weitaus erfolgreicher sind.

Umfassende Bildung und lebenslanges Lernen werden immer wichtiger, um in der globalen Wissensgesellschaft bestehen zu können - sowohl für den Einzelnen als auch für unsere Gesellschaft insgesamt.
Für die Sozialdemokratie ist deshalb Bildung der zentrale Pfeiler eines Vorsorgenden Sozialstaates. Aufstieg und Teilhabe sind in Zukunft vor allem über ein sozial gerechtes und leistungsfähiges
Bildungssystem zu sichern. Dieser Gedanke spielt eine herausragende Rolle in unserer Debatte um ein neues SPD-Grundsatzprogramm. Für die SPD steht die Bildungspolitik heute mehr denn je im Zentrum unseres politischen Handelns.

 

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